Brelingerberge.de

...geologisches über den Eiszeitlichen Erlebnispfad

 

Vegetation der Gegenwart - Einfluss der Eiszeit

 

Gemäß der deutschen Systematik werden die mehr als 2000 Bodentypen - abhängig von der Wassereinwirkung - in vier Bodenabteilungen eingeordnet:

  • Landboden = terrestrischer Boden
  • Grundwasserboden = semiterrestrischer Boden
  • Unterwasserboden = subhydrischer Boden
  • Moore

Nomenklatur der deutschen Bodensystematik

In der deutschen Bodensystematik werden die Bodenhorizonte und ihre Merkmale anhand Buchstabenkombinationen gekennzeichnet:

Bodenhorizonte durch Großbuchstaben (O, A, B, C, G etc = Hauptsymbol)
Horizontmerkmale werden mit einem oder mehreren vor- und nachgestellten Kleinbuchstaben (Of Ah, Btv, mC etc = Zusatzsymbol) gekennzeichnet.

Auswahl häufig vorkommender Bodenhorizonte und ihrer Merkmale

 

Großbuchstaben:
Hauptbodenhorizonte
Kleinbuchstaben:
spezifische Horizontmerkmale
O: organischer Auflage-horizont, Sammelbegriff für die ± zersetzte org. AuflageOL: (L=Litter) - für unzersetzte Pflanzenreste
OF: (F=Fermentation) - Vermoderungshorizont
OH: (H=Humus) - Humusstoff-Horizont
A: im obersten Profilbereich gebildeter MineralbodenAa: (a=anmoorig) - Anmoorhorizont
Ah: (h=humos) - im Bereich der Bodenoberfläche gebildeter Mineralbodenhorizont
Ai: (i=initial) - ohne sichtbaren Humus, jedoch belebt
Al: (l=lessiviert) - heller, an Ton verarmter Horizont
Ae:(e=eluvial) - an Fe, Mn und Humus verarmter Horizont, hellgraue Farbe, gebleicht
Ap: (p=pflügen) - durch Pflugarbeit durchmischter H.
B: Verwitterungs-, Verlehmungs- oder AnreicherungshorizontBv:(v=verwittert) - durch Verwitterung verbraunter und verlehmter Horizont zwischen dem A- und dem C-Horizont
Bt: (t=Tonanreicherung) - mit vorwiegend unzerstörter, teilweise humoser Tonsubstanz angereichert
Bs, Bs: (s=Sesquioxide, h=Humusstoffe) - mit Sesquioxiden und Humusstoffen angereicherter B-Horizont
C: Gestein, das unter dem Solum liegt (Ausgangsgestein)Cv:(v=verwittert) - schwach verwitterter Übergangshorizont
Cn: (n=novus) - unverwittertes Gestein
G: durch Grundwasser beeinflusster Horizont Go: (o=Oxidation) - Oxidationshorizont eines GW-Bodens; liegt im GW-Spiegelschwankungsbereich
Gr: (r=Reduktion) - Reduktionshorizont eines GW-Bodens; liegt ständig im GW-Bereich
 

 

Zentrale Prozesse von sandgeprägten Böden

Verbraunung

Voraussetzung für die Verbraunung eines Oberbodens ist die Entkalkung und Absinken des pH - Wertes unter 7. Unter den feuchten Bedingungen der Nacheiszeit wurden sehr häufig die den Boden alkalisch machenden Karbonate vollständig ausgewaschen.

Im Verlauf der chemischen Verwitterung können die silikatischen Minerale, wie Amphibole, Olivin, Augit, Hornblende, Pyroxen und Biotit, von den sauren Bodenlösungen angegriffen und aufgelöst werden. Dabei werden aus Feldspäten Kalzium- und Magnesium-Ionen in die Bodenlösung abgegeben, Aluminium-Ionen aus Silikaten und Eisen speziell aus Glimmer. Dieses im Boden befindliche (pedogene) Eisen führt zu verschiedenen braunen und gelben Eisenverbindungen, wie zu Hämatit (Eisen(III)Oxid), Goethit (Eisenhydroxid) und Limonit. Diese lagern sich in Form einer dünnen Hülle um die Sandkörner an und können so nicht weiter aus dem Bodenhorizont transportiert werden.

Kräftig braune Braunerden haben selten mehr als 2-3% Goethit.

Gleichzeitig wandeln sich die in der Bodenlösung vorhandenen Aluminium-Ionen mit freier Kieselsäure in Tonminerale um. Damit beginnt eine gleichzeitige Verlehmung. Verbraunung und Verlehmung werden häufig zonal mit der Auftautiefe des periglazialen Permafrostbodens in Zusammenhang gebracht.

Podsolierung

Hohe Niederschläge, niedrige Temperaturen, magnesium-und calciumarme Quarzsande, gute Wasserdurchlässigkeit sowie eine Vegetation, wie Nadelbäume und Erika, die nur ein geringes organisches Leben erlauben sind die Voraussetzungen zur Podsolierung

Unter einer dicken Streuauflage entsteht nur Rohhumus. Ein pH-Wert von ca. 4 erlaubt lediglich die Existenz von Pilzen und etlichen Bakterien. Diese zersetzen die organische Substanz nur teilweise und die dabei entstehenden organischen Säuren, wie Fulvosäure, Oxalsäure oder Zitronensäure wandern mit dem Sickerwasser in den Untergrund.

Silikate und Tonmaterialien werden zerstört. Die freigesetzten Eisen-, Aluminium - und Mangan - Ionen verbinden sich mit den Säuren zu metallorganischen Komplexen, zu Chelaten. Diese wasserlöslichen Chelate wandern nun mit dem Sickerwasser in tiefere Bereiche und werden dort in einer Zone mit erhöhtem pH-Wert ausgefällt. Zurück bleibt ein gebleichter durch absteigendes Wasser seiner Nährstoffe beraubter Bodenhorizont (Ae-Horizont).

Im darunterliegenden Horizont lagern sich nun die organischen Stoffe ab (grauschwarzer Bh - Horizont), dann die Oxide (rötlicher Bs-Horizont).

Vergleyung

Eisen- und Manganverbindungen sind im ständig nassen Bodenbereich gelöst und können im Grundwasserstrom zur Seite und nach oben transportiert werden. Im wassergesättigtem Bereich, in dem stets kleine Mengen organischen Materials gelöst sind, wird Sauerstoff durch mikrobielle Atmung verbraucht. Eisen bleibt reduziert und ist damit mobil. Sobald das Wasser in Kapillaren aufsteigt, oxidiert Eisen und Mangan an den Porenwänden, es bildet sich dreiwertiges Eisen, z.B. Goethit. In Gegenwart von Schwefelverbindungen wird Eisen als Eisensulfid ausgefällt und oft entsteht im Boden ein bläulich-schwarzer Farbton.

Als Vergleyung versteht man also Oxidations-und Reduktionsvorgänge von Eisen - und Manganoxiden im Grundwasserboden.