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...geologisches über den Eiszeitlichen Erlebnispfad

 

Vegetation der Gegenwart - Einfluss der Eiszeit

 
Entwicklung eines Bodens in 10.000 Jahren

Die heutige Vegetation ist als ein Produkt der Klima- und Bodenentwicklung der letzten 128000 Jahre zu verstehen; also einer Zeit, in der die Wedemark eisfrei wurde. Abgesehen von einer sich anschließenden ca. 10000 Jahre dauernden Warmzeit (Eem), in der verschiedene Strauch- und Baumgemeinschaften wechselten, unterlagen die Böden der Wedemark seit dieser Zeit periglazialen Bedingungen. Der Dauerfrostboden taute in den Sommermonaten nur kurz bis etwa 2m tief auf. Diese Bedingungen endeten vor 11590 Jahren, als die durchschnittliche Jahrestemperatur innerhalb von 5 - 15 Jahren um 5 - 6 Grad anstieg; der Beginn des Holozän.

Es entwickelte sich eine Vegetationsdecke in Form einer Tundra; Moose und Flechten waren die Pioniere, es folgten Gräser und lichtliebende Kräuter, Kriechweiden und Zwergbirken. Für Rohböden besonders geeignet waren Sanddorn, Krähenbeere und Birke. Am Ende der Tundrenzeit entwickelte sich eine Strauchvegetation mit Sanddorn und Wacholder. Anschließend eroberten Bäume, wie Moorbirken, Zitterpappeln und Waldkiefer das Land.

In Norddeutschland unterscheidet man Altmoränenlandschaften von Jungmoränenlandschaften. Das Gebiet der Altmoränen wurde geprägt durch die bis zum Bergland vorstoßenden Inlandeismassen der Elster- und Saale-Eiszeit, während das der Jungmoränen auch noch von den Eismassen der Weichseleiszeit überfahren wurde.

Die Wedemark ist eine Geestinsel; Schmelzwassersande, auch Sander genannt, sind das bodenprägende Ausgangsgestein. Während der periglazialen Zeit wurden die Böden durch Frost- Tauwechsel ständig durchmischt (Kryoturbation) und jede angefangene Bodenbildung wurde wieder unterbrochen. Erst nach dieser Zeit konnte sich Boden bilden, d.h. unsere Böden können nicht älter als ca. 15000 Jahre sein, von verschütteten Paläoböden abgesehen.

Die Entwicklung eines Bodens wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst: die wichtigste Rolle spielen die chemischen Eigenschaften des Ausgangsgesteins, ob als Fels oder Lockergestein, Alle Moränensedimente, wie End- oder Grundmoräne haben eines gemeinsam, sie enthalten unsortiert sowohl grobe wie auch feine Gemengeanteile, wie Geschiebe, Sand, Schluff und Ton. Sind sie kalkhaltig, spricht man von Geschiebemergel, sind sie kalkfrei von Geschiebelehm. Das Klima, die Vegetation, Tiere und Pilze, wie auch das Wasserangebot und die Zeit sind weitere Einflussgrößen.

Der oft über einen langen Zeitraum stattfindende, sehr komplexe Vorgang der Gesteinsverwitterung, wurde ersetzt durch die zerkleinernde und mechanischen Zertrümmerung von Gletschereis; zurück blieben reine Quarzkörner und andere gesteinsbildende Minerale, wie Feldspäte, Glimmer, Hornblende und Tonminerale.

Bodenarten, die am und um die BreIinger Berge vorherrschen

Außerdem werden Standardböden charakterisiert, weil es zwischen diesen viele Zwischenstufen gibt, die vorwiegend um die BreIinger Berge anzutreffen sind.

Braunerdenzeigen einen deutlich entwickelten B-Horizont, der durch fein verteilte oxidische Eisenverbindungen braun gefärbt ist (Press-Siever S.436)

Pseudogley-Braunerde sind schwach humos und nährstoffarm; sie haben eine geringe nutzbare Feldkapazität, der Wasserstau reicht im Frühjahr bis in die Krume, in Trockenperioden profitiert der Standort vom wasserstauenden Untergrund und vom seitlichen Wasserzuzug.

Podsol-Braunerde, der Oberboden ist an Eisen verarmt, ein Bleichsaum folgt. Ansonsten Merkmale bei der Böden.

Podsol entwickelte sich auf nährstoffarmen Substraten, die nur von Pflanzen mit geringen Nährstoffansprüchen besiedelt werden können. Kennzeichnend ist ein im Oberboden hell gefärbter Bleichhorizont über einem dunklen, oftmals oben braunschwarzen unten rotbraunen Anreichungshorizont, der je nach Verfärbungsgrad als Orterde oder als Ortstein bezeichnet wird.

Braunerde-Podsol: die im Boden gebildeten Eisen-und Tonminerale (Verbraunung) wurden durch Versauerung gelöst und zusammen mit organischer Substanz in den Unterboden verlagert (Podsolierung). Auch bei diesem Bodentyp findet man die Eigenschaften beider wieder, wobei allerdings die Hauptmerkmale dem der Braunerde entsprechen.

Gley-Podsol: er besitzt die Merkmale beider Böden, wobei die des Gley dominieren.

Gleye sind Böden, deren Grundwasserstand stets hoch ist. Über dem langjährigen Grundwasserspiegel liegt die rostfarbene Oxidationszone (Go), welche von der im Grundwasser liegenden Reduktionszone unterlagert wird.

Pseudogley sind Stauwasserböden, bei denen sich der Grundwasserspiegel ändert, sodass der Boden mal nass/feucht mal trocken ist.

Plaggenesch-Böden entstanden durch die Verwendung von Stallstreu, die aus Plaggen und die in ihnen enthaltenem Kot und Harn der Haustiere bestand. Plaggen sind durchwurzelte Oberbodenstücke mit Gras oder Heidevegetation.