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Der Findlingsstapel

 
 

Zum vergrößern bitte klicken Der Findlingsstapel repräsentiert die vier in der Geologie bekannten, Hauptgesteinsarten:

  • Tiefengesteine
  • Ergußgesteine
  • Sedimentgesteine
  • metamorphe Gesteine

Zwei Steine aus dem Findlingsstapel werden im folgenden exemplarisch beschrieben: Der im Findlingsstapel verwendete Quarzporphyr kann als Repräsentant der Ergußgesteine (Vulkanite) innerhalb der Gruppe der Magmatite wie folgt beschrieben werden:

 

Åland - QuarzporphyrZum vergrößern bitte klicken

Auffallende Eigenschaften des roten Åland-Quarzporphyr sind viele runde und ovale dunkel graue Quarze, sowie bis zu 1cm große hellrote Einsprenglinge von eckigem Alkalifeldspat in einer sehr feinkörnigen, braunroten Grundmasse. Die meisten Quarzeinsprenglinge - zwischen 2-8mm groß - enthalten mit rotem Feldspat gefüllte spaltenförmige Korrosionserscheinungen, Zeichen einer später stattgefundenen Anschmelzung. Die hell getrübten Feldspäte sind durchwachsen von roten Adern und wenigen feinkörnigen Einschlüssen von dunklen Mineralen. Die gerundeten Quarze werden von einem Saum Hornblende- reich an Eisenoxid- umgeben. Da dieser leicht verwittert, fallen die Quarze an der Geschiebeoberfläche häufig heraus. Åland-Quarzporphyre sind Leitgeschiebe und stammen aus der Mitte der Ålandinsel. Die Entstehungszeit wird auf 1600 Millionen Jahre geschätzt.

 

Analog wird der Granit als Tiefengestein (Plutonit) gesteinskundlich näher betrachtet:

Småland - GranitZum vergrößern bitte klicken

Der Name Småland-Granit ist eine Sammelbezeichnung für weiträumig verbreitete Gesteine spezieller örtlich definierbarer Vorkommen. Darunter fallen beispielsweise Växjö-Granit, Vanevick-Granit, Virbo-Granit und andere. Das östliche Småland ist ein Teil des Filipstad-Granitstreifens, der sich vor ca. 1700 Millionen Jahre gebildet hat. Allgemein handelt es sich um mittel-bis grobkörnige Gesteine mit blassrot-graublauem Farbspiel. Rötlicher Kalifeldspat überwiegt Plagioklas (Natrium- und Kalziumfeldspat). Der reichlich vorkommende Quarz ist meist bläulich-grau getönt und gelegentlich klar in seinen Kristallgrenzflächen erkennbar (idiomorph), ein Zeichen einer ungewöhnlichen Erstausbildung während der Abkühlungsphase seiner Entstehung. Als dunkle Minerale kommen Biotit, manchmal auch Hornblende, vor.

Bei der Durchsicht einschlägiger Literatur und der Möglichkeit gut gegliederte Beschreibungen im Internet über die Einteilung der Gesteine zu finden, ergaben sich mannigfaltige Möglichkeiten. Drei Beiträge, welche prägnant die wesentlichen Faktoren der Gesteinskunde in klarer schriftlicher Form in unterschiedlicher Art darlegen, sind beigefügt. "Der Aufbau der Erde" der Universität Tübingen, das Lernportal "Petrograph" zum Mineral und Gesteinsbestimmungsprogramm an der freien Universität Berlin von Prof. Dr. Christoph Dobmeyer und die anschließende Kurzbeschreibung vom Ebner Verlag.

Kurzbeschreibung aus dem Buch "Naturstein für Anwender":

Tiefengesteine

"In der Petrographie werden die Gesteinsarten nach dem Entstehungsprinzip eingeteilt. Man unterscheidet die Gesteinsgruppen Tiefengesteine, Ergußgesteine, Sedimentgesteine und metamorphe Gesteine, die hier kurz erläutert werden:

(Synonym: Plutonite, Intrusionsgesteine) Tiefengesteine, also Granite, Syenite, Gabbros und Foyaite, entstehen durch das Eindringen und die langsame Abkühlung von Magmamassen unter der Erdoberfläche. Dieser Vorgang wird als Intrusion bezeichnet, deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch von Intrusionsgesteinen. Die sich über extrem lange Zeiträume erstreckende Erstarrung bedingt die typische fein- bis grobkörnige ausgeprägte Gefügestruktur.ln Abhängigkeit des Kieselsäuregehaltes werden die Tiefengesteine in saure, intermediäre und basische Gesteine eingeteilt. Da keine nennenswerten äußeren Einflüsse auf die Magmen einwirken, präsentieren sich die Tiefengesteine in einem richtungslosen, d.h. nicht gebänderten Erscheinungsbild.

Erkennungsmerkmale der Tiefengesteine:

  • Vollkristallin
  • Makroskopisch gut erkennbare große Kristalle
  • Keine Fließstrukturen erkennbar
  • Hohlraumfreies, kompaktes Gefüge
  • Keine Fossilien vorkommend
  • Senkrechtes, aufeinander stehendes Kluftsystem

In der Rangfolge der mengenmäßigen Verteilung innerhalb der Erdkruste ergibt sich folgendes Bild: Granite, Granodiorite, Diorite, Gabbroide, Foyaite.