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...geologisches über den Eiszeitlichen Erlebnispfad

 

Die Wegweisersteine

 
 

Die großen, im eiszeitlichen Erlebnispfad aufgestellten Steine, lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten ordnen. Es handelt sich um sog. Findlinge (große vom Eis transportierte Geschiebe heißen Findlinge). Sie sind also durch Gletschereis in unseren Raum gekommen und stammen aus Norwegen, Schweden und Finnland und dem Ostseeuntergrund und Inseln wie Bornholm und den Aland-Inseln. Man kann hier wiederum danach unterscheiden, ob sie aus magmatischer Erstarrung (kristalline Gesteine) oder durch Zusammenschwemmung von Verwitterungsschutt (Sedimentgesteine) entstanden sind.

Zu den ursprünglichen Gesteinen gehören die kristallinen Gesteine wie Granit, Gneis usw. Während der Granit direkt aus einer Schmelze des tiefen Untergrundes durch Abkühlung entstanden ist, ist Gneis ein Umwandlungsgestein, das durch Wiedererhitzung und durch gerichteten Druck teilaufschmolz und ein Lagengefüge erhalten hat. In Brelingen gehören die Wegweisersteine Nr. 1-5 und 7-8 und 11 und 13-20 zur Granit-Geruppe und die Steine mit den Nrn. 6 und 12 zu den Gneisen.

Gneis kann aus Granit oder Sedimenten mit chemisch ähnlicher Zusammensetzung wie diese entstehen. Was Granit und Gneis gemeinsam haben, sind die mineralischen Hauptbestandteile. Dies sind Quarz und Feldspat, die immer vorhanden sind. Zusätzlich können beide Gesteine entweder ein oder zwei Glimmerminerale enthalten. Unterschiede bestehen bei den Nebenmineralen, da Gneise sehr spezielle Minerale enthalten können, die nur unter den Bedingungen der Gesteinsumwandlung entstehen.

Granitartige Gesteine bestehen normalerweise aus in etwa gleichgroßen Kristallen weniger Minerale. In diesem Fall kann vermutet werden, das alle Kristalle grob geschätzt in einem engen Zeit- und Temperaturintervall kristallisierten. Für zeitgleiche Bildung spricht dann auch die unregelmäßige Begrenzung der Körner. Fremdgestaltigkeit ist immer das Ergebnis konkurrierenden Wachstums, bei dem die werdenden Kristalle sich gegenseitig den Platz wegnehmen, den sie für eigengestaltige Bildung benötigen. Manchmal aber ist das auch bei Graniten der Fall, dass Kristalle einer oder mehrerer Mineralarten größer sind als der Rest des Gesteins. Gut erkennbar ist das meist bei Quarz und Feldspat. Hinter der Ungleichheit in der Kristallgröße steht eine zeitliche Verschiedenheit bei der Bildung dieser Kristalle, wobei die größeren früher anfingen zu werden als die kleineren. Magmatische Schmelzen sind bis zu ihrer restlosen Erstarrung im wesentlichen Schmelzbreie, also Gemische aus festen Bestandteilen (Kristallen) und Flüssigkeit (Schmelze) unter entsprechend hohen Temperaturen. Im Verlauf ihrer Abkühlung hat nun jede Mineralart ihre eigene Kristallisationstemperatur. Zusätzlich bestimmt die Schmelzzusammensetzung bei der Abkühlung was als nächstes gebildet wird. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass die Schmelzzusammensetzung sich durch einseitige Kristallisation ändert, was wiederum zu chemischem Ungleichgewicht zwischen verbleibender Schmelze und Kristallen führt. Darum haben die frühgebildeten Kristalle häufig Spuren einer Wiederanlösung (bei Quarz und Feldspat erkennbar). Nun besitzt Quarz eine chemisch einfache Verbindung, wodurch alle Quarze chemisch gleichförmig und sehr rein sind. Feldspat gehört dagegen zu den Mineralen, die zur Mischkristallbildung fähig sind, das heißt bestimmte chemische Elemente können sich in beliebigen Mischungen gegenseitig vertreten. Gesteuert wird die jeweilige Mischung eines vom Zentrum nach außen wachsenden Feldspats im Wesentlichen über Temperatur und Druck. Derartige Erscheinungen sind bei den im Folgenden erwähnten Åland-Graniten und Rapakivis weit verbreitet.