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Die Wegweisersteine

 

 
Rapakivi, Wegweiserstein 15

 

Rapakivi: Zu den leicht erkennbaren Graniten gehören die Rapakivi-Granite, von denen man weiß, dass sie nur auf den Åland-Inseln am Eingang zum Bottenmeer und entlang der finnischen Südküste in sehr großen Vorkommen auftreten. Die Brelinger Anlage besteht aus relativ vielen Findlingen mit dieser Herkunft. Die Rapakivis besitzen cm-große Feldspatkristalle in Augenform als Frühkristallisate, die optisch sich von der graniternen Grundmasse aus Quarz und Feldspat unterscheiden Dies ist gut an der Oberfläche des Steins von Abb 7 und Abb.4 zu sehen.

 
Rapakivi, Wegweiserstein 7

 

 
Rapakivi, Wegweiserstein 4

 

Darüberhinaus fallen die großen Kristalle auf, weil sie zonar gebaut sind: Ein großer rundlicher Kern besitzt eine Randzone, die chemisch aus einem etwas anderen Feldspat gebildet worden ist. Eine kristalline Eigengestalt besitzen weder der Kern noch die Randzone, weshalb besondere Bildungsbedingungen vorliegen müssen. Die Feldspataugen sind frühe Kristallbildungen, das heißt, sie waren schon (feste) Kristalle, als ihre Umgebung noch ein magmatischer Schmelzbrei aus kleinen festen Bestandteilen und viel magmatischer Flüssigkeit war. Die Feldspataugen der Rapakivis (Rapakivis gibt es nicht nur im namengebenden Finnland sondern auf vielen Kontinenten, ohne dass der Gesteinstyp weltweit häufig ist) mit ihrem Zonarbau haben eine umgedrehte Reihenfolge im Wachstum der Feldspattypen: Derjenige Feldspat, der sich normalerweise beim Abkühlen des Magmas zuerst bildet, hat sich zuletzt an den Feldspatkern angelagert, der normalerweise beim Abkühlen sich zuerst bildet. Dies unterscheidet Rapakivis von allen anderen Graniten. Die rundliche Form der Feldspataugen entsteht dadurch, dass die Kristalle (der Kern und die Randzone) im Schmelzbrei wiederholt wieder angelöst wurden.