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Eiszeit oder Heißzeit ?

 

Fazit. Wenn also die vor 150 Jahren begonnene Erwärmung im Wesentlichen natürliche Ursachen hat – wie geht es weiter? Wie lange hält diese Phase an – und wann kommt die nächste Eiszeit? Letzteres, noch dazu in dieser „aufgeheizten” Stimmung zu diskutieren, ist hier nicht Platz. Es gibt Berechnungen, nach denen die jetzige Warmphase noch Jahrtausende anhalten soll. Schön wär’s, aber wenn man bedenkt, dass das letzte Interglazial nur 11 000 Jahre dauerte, unsere jetzige Warmzeit aber schon 11 560 Jahre anhält, so kommen doch Bedenken. Zweifellos leben wir in einem Eiszeitalter. Bis aber wieder Gletscher die Ostseeküste erreichen oder den Alpenrand, werden Jahrtausende vergehen.

Viel schneller jedoch und mit nicht minder negativen Folgen könnte aber eine neue „Kleine Eiszeit” kommen mit Übergang in eine Periglazialzeit. Dies würde eine Verschiebung der Klimazonen um viele 100 km bedeuten: Polartundra zunächst in ganz Skandinavien, dann auch Dauerfrostboden in Mitteleuropa – und das Ende der großen Kornkammern Nordamerikas und Eurasiens. Das wäre eine Klimakatastrophe, die den Namen verdiente; die nachfolgende Vergletscherung wäre nur noch der Sargdeckel.

Wann das aber eintreten wird, an solchen Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen. Eine Prophezeiung aber wage ich: die nicht selten mit Arroganz vorgetragene These einer drohenden antropogenen Treibhaus-Katastrophe könnte sich als der größte Flop der neueren Wissenschaftsgeschichte erweisen. Leider zum Schaden Aller, denn das Vertrauen von Öffentlichkeit und Politik in naturwissenschaftliche Prognosen würde nachhaltig erschüttert. Aber dieselben Klimapropheten würden dann eine nahe Eiszeit propagieren und Modelle entwerfen, die den Menschen als Klimasünder an den Pranger stellen. Man würde sich wieder an die Ansicht des schwedischen Nobelpreisträgers Svante Arrhenius erinnern, der vor 100 Jahren schrieb: „Durch Einwirkung des erhöhten Kohlensäuregehaltes der Luft hoffen wir uns allmählich Zeiten mit gleichmäßigeren und besseren klimatischen Verhältnissen zu nähern, besonders in den kälteren Teilen der Erde; Zeiten da die Erde um das Vielfache erhöhte Ernten zu tragen vermag zum Nutzen des rasch anwachsenden Menschengeschlechtes.”

Wie dem auch sei – der Ansicht des renommierten englischen Klimaforschers LAMB (1994 :34) ist auch heute noch zuzustimmen: „Noch ist die Auffassung, dass sämtliche heute oder in der näheren Zukunft beobachtbaren Klimaveränderungen dem Menschen zuzuschreiben sind, nicht abschließend belegt und für die Bereiche außerhalb von Städten und Industriegebieten wahrscheinlich auch nicht zutreffend.”

Die Eingangs gestellte Frage: Eiszeit oder Heißzeit ? ist also mit einem „weder – noch” zu beantworten, beides steht nicht unmittelbar bevor. Gegen Folgen einer stärkeren Erwärmung gäbe es trotz vieler gravierender Schwierigkeiten Abhilfe, aber kaum gegen eine Abkühlung von nur 1 - 2° - für die mittleren und die nördlicheren Breiten wäre das ein Desaster.