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...alles über die Brelinger Berge

 

Wann sind die Brelinger Berge entstanden?

 

Eisrandlagen

Die Eisgrenzen der jeweiligen Eisvorstöße sind beigefügter Karte zu entnehmen, wobei zu bemerken ist, dass die Rehburger Phase, in der die Brelinger Berge entstanden sind, die größte Stauchmoräne des Saale-Komplex hervorgebracht hat und sich von den Niederlanden bis nördlich Hannover und Braunschweig über die Dammerberge und Rehburger Berge erstreckt. Die Stauchendmoräne Brelinger Berge ist das Ergebnis eines Zwischenhalts des ersten Saale-Eisvorstoßes (Drenthe 1); diese Randlage lässt sich auf einige hundert Jahre Dauer abschätzen. Anschließend wurde sie vom gleichen Vorstoß überfahren. Das Eis stieß maximal bis an den Rand der Mittelgebirge vor und die Städte Düsseldorf-Hameln-Goslar-Zeitz-Meißen-Görlitz bilden diese Grenzlinie. Beckensedimente zeugen von ausgedehnten Eisstauseen zu dieser Zeit.

Die Eismassen des zweiten Eisvorstoßes (Drenthe 2), wie auch der der Warthe, überschritten die Täler von Weser und Aller nicht mehr. Abschmelzende Eismassen formten das Urstromtal der Aller. In beiden Fällen schmolzen die Eisberge bis zur Ostsee ab.

Die Brelinger Berge sind während der Saale-Eiszeit im sogenannten Drenthe 1-Stadium entstanden, obgleich auch Reste von Elsterablagerungen gefunden wurden. Vor der Gletscherfront lagerte das Schmelzwasser mächtige Sandschichten ab, die die heutigen auch für die Wedemark typischen Sandflächen – auch Geest genannt – bilden. Der Beginn des Saale-Komplex – umgangssprachlich auch „Saale-Eiszeit” genannt – wird derzeit auf 300.000 Jahre und sein Ende auf 130.000 Jahre v.h. datiert. .Die Dauer der „Saale-Eiszeit” wurde früher von verschiedenen Geologen unterschiedlich eingeschätzt: PENK 1910 von 140 – 200 Tausend Jahre, MILANKOWIC 1940 von 190 – 230 Tausend Jahre, BRUNNACKER 1964 von 100 – 180 Tausend Jahre, EVANS 1972 von 100 – 190 Tausend und KAHLE 1975 von 180 – 350 Tausend Jahre. Die Holstein-Warmzeit steht vor und die Eem-Warmzeit nach dem Saale-Komplex. Die zeitliche Einordnung beider Warmzeiten ist durch pollenanalytische Arbeiten gesichert. Von den 170.000 Jahren dazwischen nimmt das Drenthe-Stadium nur etwa 10-15.000 Jahre ein; ob sein Beginn vor 170.000 oder 150.000 Jahren begann ist heute noch nicht eindeutig bestimmbar. Der bekannte Quartärforscher EISSMANN neigt allerdings eher dazu seinen Beginn um 150.000 Jahre festzulegen – siehe auch die Grafik der Erdgeschichtlichen Tabelle. Die verschiedenen Eisvorstöße sind auch anhand der an den Eisrandlagen abgesetzten Moränen zeitlich nicht eindeutig einzuordnen. Die übrige Zeit war das Land eisfrei. Zwischen dem Drenthe- und dem Warthe-Stadium sind bisher keine warmzeitlichen Ablagerungen gefunden worden. K.D.MEYER, Mitglied der Subkommission Quartär der Deutschen Stratigraphischen Kommission, schreibt im Jahre 2007 über den Saale-Komplex:” Die Korrelation der verschiedenen Abschnitte des Saale-Komplexes ist mit vielen Unsicherheiten behaftet” und über das Drenthe-Stadium schreiben die Mitglieder MEYER und WANSA: ” Eine Korrelation der verschiedenen Abschnitte des Drenthe-Stadiums ist mit vielen Unsicherheiten behaftet”.